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Ausgabe 02 Hoffnung

Diagnose unfruchtbar

Autor: Tobias Liminski | Fotos: Bernhard Spoettel, Simon Gehr

Diagnose unfruchtbar

Wenn die Hoffnung auf ein Kind gegen Null tendiert

„Es klingt wie ein Kalenderspruch“, sagt Mira und lächelt, „aber irgendwie ist da was dran: ‚Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.‘“ Matthias sitzt nachdenklich neben ihr. Er nennt die Dinge gerne beim Namen: „Wenn sich die große Hoffnung auf eigene Kinder nicht erfüllt, ist das knallhart. Man ist traurig, ja unglücklich. Man hadert mit Gott. Dann muss man sich als Paar gegenseitig Hoffnung machen. Wir haben uns vorher nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Erst als alles hoffnungslos schien, wurde Hoffnung für uns sehr, sehr konkret.“

Mira und Matthias kennen sich seit der 5. Klasse. In der Oberstufe funkt es zwischen den beiden. 2002 war das. Beide denken gerne an ihre unbekümmerte Schulzeit zurück. Keine fünf Jahre später wissen sie, was sie aneinander haben. Es war wie in einem perfekten Drehbuch: Verliebt, verlobt, verheiratet. „Wir haben schnell über heiraten, Beruf und Familie gesprochen. Uns war klar, dass zu einem glücklichen Leben auch Kinder gehören“, stellt Matthias fest. Die Frage nach der kirchlichen Hochzeit – für beide selbstverständlich. Alles passte. Der Partner fürs Leben, der Segen von oben. Der Masterplan stand.

„Anfangs haben wir das Leben zu zweit sehr genossen. Wir haben beide studiert. Erst nach ein, zwei Jahren kamen die ersten Fragen. Jetzt müsste doch mal was passieren.“ Miras Sätze werden kürzer, die Pausen länger. Was jetzt kommt, sitzt tief. Sollen wir das alles wirklich erzählen? Unfruchtbarkeit. Ein Tabuthema. Matthias ergreift die Initiative. „Sicher, der Zyklus von Mira war immer etwas unregelmäßig. Miras Arzt hat uns versichert, dass sich das alles schon irgendwann einstellen wird.“

Mit dem Ende der unbeschwerten Studienzeit kam die Gewissheit: So einfach wird das nicht. „Die neue Frauenärztin ist direkt hellhörig geworden“, erinnert sich Mira und verschränkt die Arme. Matthias ergänzt: „Letztlich stellte sich heraus, dass Mira das PCO-Syndrom hat, von dem wir bis dato noch nie etwas gehört hatten.“ Das polyzystische Ovarsyndrom – ein Syndrom, unter dem etwa jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter leidet – ist der häufigste Grund für Unfruchtbarkeit. Mira erklärt: „Jeden Monat reift bei einer gesunden Frau ein Leitfollikel heran, der eine Eizelle zur Befruchtung freigibt. Beim PCO-Syndrom produziert der Körper zu viele unreife Follikel, die sich gegenseitig stören und den Hormonhaushalt durcheinanderbringen. In der starken Ausprägung der Erkrankung kann kein Leitfollikel heranwachsen und es kommt nicht zum Eisprung.“ Mira und Matthias wirken jetzt angespannt: „Viele Frauen haben das wohl, aber sie wissen es nicht“, sagt Matthias.

Miras Frauenärztin versucht alles. Optimismus allein heilt aber nicht. Weder Hormone noch ausdauerndes Mut zusprechen können Mira helfen. „Man hat dieses Gottvertrauen, wünscht sich Kinder, aber nichts funktioniert. Während unser Wunsch unerfüllt blieb, haben viele unserer Freunde Kinder bekommen. Das macht es dann immer härter.“ Miras Miene wird ernst. Natürlich habe man sich für die Freunde gefreut. „Auf der anderen Seite aber führt das Glück der anderen besonders vor Augen, was fehlt“. Matthias: „Das ist bitter.“

„Dann hat uns meine Frauenärztin offenbart, dass sie nichts mehr für uns tun kann.“

Mira schildert einen der schlimmsten Momente ihres Lebens. „Ich kann Sie eigentlich nur noch an die Kinderwunschklinik verweisen“, habe die Ärztin gesagt. Matthias erinnert sich: „Das war wie ein Schlag in die Magengrube. Dein Kopf ist plötzlich leer. Das Herz zerspringt.“ Mira hat den Moment vor Augen. „Wie soll denn jetzt alles werden? Können wir überhaupt glücklich werden, ohne eigene Kinder?“ Dann die Rückfahrt nach Hause, Matthias war wütend. „Das kann doch nicht sein! Warum wir!? Warum wir, die offen für das Leben sind?“ Mira schwieg. Während sich Matthias daheim an den Rechner setzt, um eine Lösung zu finden, zieht sich Mira zurück. Sie weint.

Matthias hofft weiter. „Es muss doch eine Lösung geben! Eine Lösung, die eben nicht künstliche Befruchtung heißt.“ Für den Gymnasiallehrer kommt die nämlich nicht in Frage. Matthias hatte sich in den letzten Jahren intensiv mit bioethischen Fragen auseinandergesetzt, darüber geschrieben und referiert. Eine künstliche Befruchtung hätte für ihn eine Kehrtwende um glatte 180 Grad bedeutet. „Warum sollten all die bioethischen Argumente, die ich – unabhängig von meinem Glauben – für vernünftig und richtig halte, jetzt für mich und Mira nicht mehr gelten?“ Eine schwere Entscheidung, für Matthias aber sehr schnell die einzig richtige. „Matthias war da immer klar. Ich grundsätzlich auch, wobei man schon ins Grübeln kommt, wenn man selbst betroffen ist“, sagt Mira. In langen, ehrlichen Gesprächen reift diese gemeinsame Entscheidung: Keine künstliche Befruchtung. Sicher, man habe Trost gesucht, auch im gemeinsamen Gebet, „aber die Hoffnung auf ein eigenes Kind, die war erstmal weg.“

Das „heiße Eisen“ der katholischen Kirche

Beide sind katholisch. Beide wissen, wo ihre Kirche in bioethischen Fragen steht. „Wir waren uns einig, dass wir dieses heiße Eisen der Kirche erst einmal annehmen. Dennoch wollten wir als gläubige Christen nicht einfach zustimmen, sondern verstehen. Wir wollten das Richtige dahinter sehen. Erst dann konnten wir auch sagen: ja, das finden wir richtig so.“ Gerade in der Entscheidungssituation, im Ernstfall wird Matthias klar: „Nicht nur die Kirche ist gegen die künstliche Befruchtung. Vor allem aus ethischen Gründen halte ich das für falsch.“ Das würde er auch jedem sagen, der das anders sieht – ohne ihn deshalb zu verurteilen. „Aus eigener Erfahrung kann ich das menschlich nur allzu gut nachvollziehen. Ich halte es aber dennoch für falsch. Denn die künstliche Befruchtung außerhalb des Körpers der Frau bringt zum Beispiel die Probleme der Mehrlingsraten, des Fetozids und der überzähligen Embryonen mit sich. Naturwissenschaftlich betrachtet beginnt menschliches Leben, wenn Ei- und Samenzelle miteinander verschmelzen. Also wird bei der künstlichen Befruchtung vielfach menschliches Leben verworfen, getötet.“ Selbst wenn die genannten Probleme vermieden werden könnten, gäbe es ethische Bedenken.

Die Kirche setze sich für den Schutz des Lebens ein, so Matthias. Viele würden das nicht verstehen oder kritisieren. Schon Kant habe aber formuliert, dass jeder das Recht habe, immer als Subjekt behandelt zu werden. Bei der künstlichen Befruchtung sei das nicht der Fall, denn das Kind sei nicht mehr die Frucht des Liebesaktes, sondern Produkt eines technischen Eingriffs. „Die bioethischen Diskussionen, die derzeit geführt werden, wie die Präimplantationsdiagnostik (PID), das Klonen oder die Keimbahn-Gentherapie, sind alles Folgeprobleme der künstlichen Befruchtung. Aus all diesen Gründen war für uns dieser Weg mit unserem Gewissen nicht vereinbar.“ Die Entscheidung stand – trotz der extrem schweren Situation für ihn, Mira und die Beziehung.

„Ich habe Matthias immer bewundert. Er stand immer hinter mir.“

Matthias gibt nicht auf. Seine Recherchen führen nach Amerika. Hier hat der katholische Arzt Thomas Hilgers die „NaPro Technology“ entwickelt. Sie soll Frauen wie Mira helfen, doch auf natürliche Art und Weise schwanger zu werden. Matthias liest sich tief ein. Er hofft wieder. Die beiden besuchen einen Informationsabend, den die deutsche Ärztin für „NaPro Technology“ und „Fertilitycare“ Frau Dr. van der Velden organisiert. Der Vortrag fällt auf fruchtbaren Boden. Auch Mira beginnt wieder zu hoffen. „Ich habe Matthias immer bewundert. Er hat mir nie das Gefühl gegeben, das alles sei mein Problem. Er hätte ja Kinder haben können. Ich war das Problem. Sein Zuspruch, seine positive Art, unsere Hoffnung am Leben zu halten, hat mir sehr viel Halt gegeben.“ Matthias ergänzt, gerührt: „Für mich war immer klar, das ist unser gemeinsames Schicksal.“

Die Therapie sieht eine Operation vor. Dabei wird die Anzahl der Follikel reduziert. Im Anschluss wird Miras Zyklus mit Hilfe von Hormonen normalisiert. Wer sich frühzeitig auf den langen Weg der „NaPro Technology“ macht, erhöht seine Chancen. Bei Mira dauert es etwa eineinhalb Jahre. Dann wird sie endlich schwanger. Die Freude ist groß. Matthias und Mira können es kaum fassen. Aber die Hoffnung auf das eigene Kind wird erneut auf die Probe gestellt: Kurz vor Weihnachten verlieren die beiden das Baby. Mira erleidet eine Fehlgeburt. Es ist wie ein Stich ins Herz. Auch Matthias trifft der Verlust hart. „Wir haben gedacht, jetzt ist die Hoffnung auf ein Kind erfüllt und dann eine Fehlgeburt. Da fragt man sich schon: Was soll das jetzt? Das war der größte Tiefschlag in all der Zeit.“ Die Erinnerung wühlt sie auf.

„Ich will aufhören damit. Ich kann nicht mehr. Mein Körper kann nicht mehr.“

Für Mira ist klar: Das war’s jetzt. Sie ist erschöpft. Körperlich und seelisch. Der Schmerz sitzt so tief, dass Mira von Hormonen und eigenen Kindern vorerst nichts mehr wissen will. Sie stürzt sich in die Arbeit. Dreieinhalb Jahre hoffen und kämpfen für das eigene Kinderglück – mit einem Mal vorbei. Die Beziehung der beiden steht vor einer echten Herausforderung. Beide suchen nach dem Sinn in ihrem Leben. Wo soll der sein, ohne eigene Kinder? Mira braucht diese Zeit für sich. „Ich wollte einfach Abstand gewinnen. Ich wollte mit diesem Thema einfach nichts mehr zu tun haben. Ich wollte losgelöst sein, mal absolut nichts davon hören. Ich wollte nichts mehr nehmen müssen, einfach wieder frei sein. Ohne Druck, ohne dieses ständige Warten und Hoffen.“ Während Matthias meint, man könnte es in einem Dreivierteljahr noch mal probieren, ist sich Mira gar nicht sicher. „Für die Frau ist das noch einmal viel härter, viel schlimmer als für den Mann. Alles findet im Körper der Frau statt. Deswegen habe ich das auch respektiert. Obwohl wir unterschiedlicher Meinung waren“, erinnert sich Matthias. „Es gab dann auch Momente, da haben wir gar nicht gesprochen. Wichtig war, dass wir uns in der Zeit keine Vorwürfe gemacht haben. Dass wir füreinander da waren. Das hat uns als Paar enorm gestärkt.“

Auf der Suche nach der inneren Ruhe – Die Fuß-Wallfahrt

Nur still zu hoffen, ist Matthias zu wenig. Auch er braucht Ruhe. Er macht sich mit Freunden auf den Weg nach Trier. Ein strammer Fußmarsch zum heiligen Matthias, 160 Kilometer. Mira bittet ihn, den gemeinsamen Kinderwunsch mit auf die Wallfahrt zu nehmen. Vielleicht hilft es ja. „Ich habe unser Anliegen mitgenommen und gebetet, dass Gott doch irgendwie ermöglicht, dass wir ein Kind bekommen. Dass Mira wieder bereit ist, den Weg zu gehen. Das war mein großes Anliegen, meine große Bitte in diesen vier Tagen.“ Die Pilgerreise ist nicht nur für Matthias ergreifend. Auch bei Mira hinterlässt sie Spuren. „Ich hab Matthias in Trier abgeholt. Die Stimmung dort war schon besonders. In der Basilika haben wir vor dem Grab des heiligen Matthias gebetet und unseren Herzenswunsch zusammen übergeben.“

Zurück im Alltag gehen beide wieder ihren Aufgaben nach und konzentrieren sich auf ihre Arbeit. Mira findet hier Ruhe von allem. Als beide schon nicht mehr daran denken, überkommt Mira immer wieder Übelkeit. „Ich war total müde. Ich dachte mir, das kann eigentlich nicht sein. Es gab ja keine Behandlungen mehr. Um alles ausschließen zu können, hab ich dann trotzdem einen Test gemacht. Obwohl ich ja nicht schwanger sein konnte.“ Der Test ist positiv. „In der Apotheke so einen Test zu kaufen, das allein fand ich schon verrückt. Ich habe Matthias auch nichts gesagt, weil ich dachte, er denkt dann ich bin verrückt und sollte lieber zum Arzt gehen. Ich hab mir auch direkt zwei Tests mitgenommen. Vielleicht ist der erste Test ja falsch.“ Mira macht also auch den zweiten. Wieder positiv. „Ich konnte das gar nicht fassen. Das war wie im Film. Ich bin dann zu Matthias gegangen. Wir haben uns erst einmal total gefreut, ich konnte das nicht glauben. Das war wie ein Schockzustand, große Freude, aber ich konnte es noch immer nicht fassen. Ich habe dann auch direkt Frau van der Velden angerufen. Wir haben einfach überhaupt nicht damit gerechnet.“ Was Matthias lachend bestätigt: „Ohne Medikamente, ohne Anschub durch Hormone, die den Eisprung auslösen, war das im Grunde ausgeschlossen. Das haben die Jahre vorher gezeigt und das haben uns beide Ärztinnen unabhängig voneinander bestätigt. In unserem Fall war es einfach nicht möglich.“ Umso ergreifender war es. „Frau van der Velden fragte mich dann, wie das sein kann“, fährt Mira fort. „Sie meinte, sie könne sich das medizinisch nicht erklären. Wir sollten uns einfach freuen.“

Matthias erinnert sich nur zu gern an den Moment. Dennoch bleibt er sachlich: „Wir glauben schon, dass die OP ein wichtiger Schritt war. Man sollte immer sehr vorsichtig mit dem Begriff des Wunders sein. Aber beide Ärztinnen haben uns gesagt, dass es für sie nicht erklärbar ist“. Ob die Wallfahrt das Entscheidende war, „weiß ich nicht. Es war ja auch meine allererste Wallfahrt. Für uns stand aber irgendwie fest: Der heilige Matthias hat beim lieben Gott ein gutes Wörtchen für uns eingelegt.“ „Das war für mich ganz klar, dass das im Zusammenhang steht“, unterbricht Mira ihren Mann. Die Gesichter der beiden strahlen.

„Jetzt endlich konnte ich es allen sagen: Ich bin schwanger! Jonathan kommt!“

Im Glücksrausch erklärt Mira ihrer Schulleiterin die Situation. „Die hat sich so für uns gefreut! Sie meinte dann auch: Aber Ihr Mann geht jetzt nicht jedes Jahr auf Wallfahrt, oder?“ Schwanger sein. Mira erinnert sich gerne. „Ich hab immer gedacht, jetzt darf dem Kind auf keinen Fall was passieren.“ Ihre Augen leuchten. „Und so eine Geburt ist immer ergreifend.“ Auch in Matthias lebt die Freude wieder auf. „Es war ein Kaiserschnitt. Das war für Mira nicht so schön, dadurch hatte ich aber die Gelegenheit, Jonathan die erste halbe Stunde zu halten. Er lag dann bei mir auf dem Bauch, und ich habe fast die ganze Zeit mit ihm gesprochen und ihm gesagt: ,Dass du jetzt hier bist, auf meinem Arm, ist wunderschön. Wir haben schon so lange auf dich gewartet.‘ Das war schon sehr bewegend“.

Dank „NaProTechnology“ hat Jonathan inzwischen einen Bruder: Felix. Die zwei Söhne sind der ganze Stolz ihrer Eltern. „Kinder sind nichts Selbstverständliches“, sagt Matthias, „es sind Geschenke. Und unsere zwei Jungs sind erfüllte, lebendige Hoffnung.“ „Ich glaube, unsere Geschichte ergibt tatsächlich Sinn“, fasst Mira zusammen. „Unser Kinderwunsch ist in Erfüllung gegangen. Wir haben gehofft, trotz allem. Mein Wunsch ist jetzt, dass wir durch unseren Weg anderen Paaren diese Hoffnung weitergeben können.“ Und mit dankbarem Blick zu ihrem Mann fügt sie hinzu:
„Ich habe ganz häufig kurze Momente, in denen ich sehr emotional werde. Wo mir ganz leicht die Tränen kommen, wo ich mich dann auch bei Gott bedanke. Dass er uns die beiden Jungs geschenkt hat. Dass Gott es so gut mit uns meint. Auch wenn wir das nicht immer so verspürt haben.“

Die „Madonna in der Hoffnung“ – Wallfahrtsort für Ehepaare mit Kinderwunsch

Im Bistum Regensburg gibt es zahlreiche sehenswerte Wallfahrtsorte. Ein berühmter Gnadenort ist die Kirche St. Mariä Himmelfahrt, die zugleich die älteste Wallfahrtskirche Bayerns ist. Für alle gut sichtbar steht die Marien-Wallfahrtskirche auf dem 432 Meter hohen Bogenberg, an der Donau gelegen. Seit Jahrhunderten kommen Menschen hier in die Kirche und bitten für ihre Anliegen. Für Ehepaare mit unerfülltem Kinderwunsch ist die 1,05 Meter hohe Sandsteinfigur „Madonna in der Hoffnung“ aus dem frühen 15. Jahrhundert von besonderer Bedeutung. Eine seltene Darstellung, denn Maria trägt das Jesuskind noch im Mutterschoß, vor der Geburt. Unter ihrem Herzen befindet sich eine rechteckige Öffnung, in der ein aufrecht stehendes Christuskind zu sehen ist. Es beten aber nicht nur werdende Eltern oder Paare mit Kinderwunsch vor der Mutter Gottes, sondern auch Verwandte und Freunde von Paaren – beispielsweise für eine gelungene Geburt oder wenn während der Schwangerschaft eine Krankheit bei einem Kind festgestellt wurde.

Der Legende nach begann im Jahre 1104 die Wallfahrt zum Bogenberg. Das berühmte Gnadenbild soll damals die Donau flussaufwärts, bis zum „Frauenstein“ am Fuß des Bogenberges geschwommen sein. Graf Aswin von Bogen soll die Figur dann auf den Gipfel gebracht und in der Schlosskapelle zur Verehrung aufgestellt haben. Die heute bekannteste Wallfahrt zum Bogenberg reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals bedrohte der Borkenkäfer die Wälder rund um Holzkirchen und damit die Existenzgrundlage der Bevölkerung. Aus der Not heraus legten die Holzkirchener ein Gelübde ab, der Gottesmutter Maria jedes Jahr ein Kerzenopfer darzubringen, wenn sie die Wälder von der Plage befreit. Kurz darauf verschwand der Käfer. Seitdem wird seit über 500 Jahren jährlich am Pfingstsonntag eine 13 Meter hohe Kerze in die Wallfahrtskirche getragen, die dort für zwei Jahre stehen bleibt.

 

Pfarrei Bogenberg
Mariä Himmelfahrt

Bogenberg 10
94327 Bogen

Ansprechpartner: Pater Marek
Kolodziejczyk OFM Conv. ; Pfarradministrator, zugl. PfAdm. für Pfelling und Degernbach
E-Mail: info(at)pfarrei-bogenberg.de
Website: http://www.pfarrei-bogenberg.de

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