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Ausgabe 04 Freiheit

Hinschauen und Aushalten

Lesedauer: ca. 2 Min.

Fotografie: Magnum Photos / Agentur Focus

Hinschauen und Aushalten

Wie viele Freiheiten kann man verlieren?

Es gibt Bilder, die sind so unangenehm, dass man lieber wegsehen möchte.
Oft stören schon die Nachrichten, die einem das ganze Elend der Welt nach Hause holen. Mehr als 820 Millionen Menschen weltweit hungern. International sind über 68 Millionen Menschen auf der Flucht.
Hinter jeder dieser Zahlen steht das Schicksal eines Menschen. Häufig sind es Kinder und Jugendliche, denen es am Nötigsten fehlt.
Auch Worte stoßen an ihre Grenzen, wollte man all die Not beschreiben, die wir uns in Freiheit und Wohlstand kaum vorstellen können.
Aber da sind diese entsetzlichen Bilder von Krieg und Zerstörung, von Hunger und bitterer Armut. Und es gibt diesen Zusammenhang zwischen dem Leben in den Überflussgesellschaften und der Ausbeutung in anderen Teilen der Welt.
„Diese Wirtschaft tötet“, hat Papst Franziskus gesagt, um als Anwalt der Armen auf die Globalisierung der Ungerechtigkeit hinzuweisen.

Kriege, Vertreibung, Folter, Versklavung, Menschenhandel, Unterdrückung, die Folgen der Klimaveränderungen, Armut, keine Chance auf Bildung: Oft sind es Fotos, die uns das plötzlich ins Bewusstsein rufen.
Man muss sie aushalten, diese Dokumente der Wirklichkeit. Damit beginnt Solidarität.

Ein Sandsturm während einer Hilfsgüterverteilung. Deir ez-Zor, Syrien. Magnum Photos / Agentur Focus: Lorenzo Meloni.

Ghazipur neben der großen Mülldeponie im Osten von New Delhi, Indien. Die Gemeinde lebt zusätzlich unter Hochspannungsstromkabeln. Magnum Photos / Agentur Focus: Raghu Rai.

Jessica: von Drogen gezeichnet. Miami, USA. Magnum Photos / Agentur Focus: Bruce Gilden.

Leere Regale in Caracas, Venezuela. Magnum Photos / Agentur Focus: Emin Özmen.

Flüchtlinge aus dem Jemen warten im Hafen von Obock, Dschibuti. Diejenigen mit Visa oder Papieren für Interviews bei Botschaften können auf dem Boot bleiben und weiter nach Dschibuti fahren, der Rest muss sich in Obock niederlassen und ins Flüchtlingslager gehen, um zu warten, bis sie ein Visum für andere Länder beantragen können. Magnum Photos / Agentur Focus: Olivia Arthur.

Obdachlos. Madrid, Spanien. Magnum Photos / Agentur Focus: Harry Gruyaert.

Lagos, Nigeria. Magnum Photos / Agentur Focus: Cristina de Middel.

Schlafsäcke von Migranten: die Auswanderer kommen aus Honduras und sind auf ihrem Weg durch Mexiko, kurz vor Tijuana an der Grenze zu den USA. Magnum Photos / Agentur Focus: Jerome Sessini.

„Die Leute denken, dass Sie nach einer Vergewaltigung immer ein Opfer bleiben. Ich habe gelernt, dass das Leben nach einer Vergewaltigung weitergeht. Vergewaltigung ist nicht das Ende. Es ist keine endgültige Identität.“
Eine Frau im Panzi Krankenhaus, Demokratische Republik Kongo. Magnum Photos / Agentur Focus: Cristina de Middel.