Editorial 08/25 Klugheit

„Was er wohl zu all dem Wahnsinn dieser Tage sagen würde…“ Eine Frage, die Tobias Liminski tief bewegt – und die er in seinem berührenden Editorial stellt. Was bedeutet Klugheit heute, inmitten von Reizüberflutung, Krisen und Polarisierung? In der neuen Ausgabe von GRANDIOS entdeckst Du, warum echte Klugheit mehr ist als bloße Intelligenz – sie hat mit Haltung, Herz und einem tiefen Menschenbild zu tun. Lass dich inspirieren von Stimmen, die zum Nachdenken anregen – und von Einsichten, die helfen, dem Wahnsinn dieser Tage mit klarem Kompass zu begegnen.

Klugheit - Editorial von Tobias Liminski

„Was er wohl zu all dem Wahnsinn dieser Tage sagen würde…“ schrieb mir mein Bruder vor kurzem, nachdem er das Grab unseres Vaters besucht hatte. Für Viele, nicht nur für uns, war „der Alte“, wie wir ihn liebevoll nannten, ein großes Vorbild, wenn es um die kluge Einschätzung von beruflichen und privaten Situationen ging. „Die Leute denken nicht mehr nach.“, war die in bester Erinnerung gehaltene Antwort an meinen Bruder.

Von den Alten lernen

Eine Andere hätte sein können: „Gute Beziehungen spielen die zentrale Rolle, wenn die Menschen auf ihr Leben zurückblicken. Es bleiben nur die Beziehungen, die Liebe.“ Das weiß auch Pater Florian Florek zu berichtet. Der Karmelit arbeitet als Seelsorger im Klinikum Kempten. „Sich versöhnen und sich um die Familie kümmern“, ist der kluge Ratschlag seiner Patienten, die auf das Ende ihres Lebens zugehen.

„Ein Wort kann eine Waffe sein, oder eine Wunde heilen, zwischen diesen Seiten, können wir entscheiden.“ – Florian Künstler

Ähnlich formuliert es auch der noch junge Singer-Songwriter Florian Künstler in seinen authentischen Liedtexten. „Ich glaube, Klugheit ist nicht immer weise. Klug zu sein, heißt vielleicht auch, empathisch zu handeln. Zu reflektieren, sich zu entschuldigen, offen zu sein“, sagt der gebürtige Berliner, der als Pflegekind in seinen jungen Jahren bereits so viel unschönes erlebt hat, wie andere in einem ganzen Leben nicht.

Für die Kommunikations-Expertin Hannah Panidis kommt es im Miteinander weniger auf kluge Gesprächstechniken als auf eine aufrichtige Haltung aus Neugier, Demut und Wohlwollen an. „Respekt heißt, einen Menschen zu sehen.“ Sie plädiert für echtes Zuhören, mehr „Dankeschöns“, Entschuldigungen ohne „aber“ und ein Streiten, das sich lohnt.

Der Wahnsinn dieser Tage braucht Klugheit mehr denn je.

Der Wahnsinn dieser Tage braucht eine Klugheit, die viel mehr ist als bloßes Wissen, Intelligenz, Gescheitheit oder Cleverness. Worum es genau geht, zeigt sich eindrucksvoll n den Beiträgen unserer Autoren und in den Gesprächen mit Persönlichkeiten wie Christiane Underberg.

Eine Klugheit, die sich auf Tugenden wie Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung, auf Glauben, Liebe und Hoffnung beruft. Klug sein bedeutet auch: Welches Menschenbild habe ich eigentlich?

In einem Punkt bin ich Ihnen etwas voraus: Ich durfte bereits alle Texte dieser Ausgabe lesen. Viel Stoff, um sich kluge Gedanken zu machen und alte Tugenden neu zu entdecken. Ein Stück weit fühle ich mich dem Wahnsinn dieser Tage gewappnet.

Das wünsche ich Ihnen auch! Viel Freude und Erkenntnis mit der achten GRANDIOS Ausgabe!

Herzlich,
Ihr

Tobias Liminski

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