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Editorial

Freundschaft hat viele Gesichter …

… und zeigt sich in vielen Beziehungen. Auch in der Familie, in der Partnerschaft, oder aber zu Gott. Sie ist ein Geschenk, das wächst und sich vermehrt, in die Tiefe geht, wenn man es pflegt und ehrlich bleibt.

Echte Freundschaft braucht deshalb auch viel Mut. Mut sich auf den anderen einzulassen, Vertrauen zu schenken, das Wohl des anderen zu wollen. Wie das gelingt, haben uns viele Frauen und Männer aus dem Bistum und darüber hinaus gezeigt und erzählt.

„Es ist mir egal, was Du am Herzen hast,“

- Rudi Assauer

hat beispielsweise Fußballmanager Rudi Assauer damals gesagt, als klar wurde, dass eine Verpflichtung von Gerald Asamoah ein hohes Risiko mit sich bringt. „Wir sind jetzt verbunden, egal was kommt“, wollte der väterliche Freund seinem Spieler mitgeben. Rudi Assauer war kein Mann der großen Worte. Er machte, was er sagte. Das Wort Handschlagqualität war kein Fremdwort für ihn. Diese Verbindlichkeit, diese Treue und Zuverlässigkeit haben ihn zu einem Sinnbild für Freundschaft in weiten Teilen einer ganzen Region werden lassen.

Das hat sicher auch mit der Region zu tun, dem Ruhrgebiet. Raue Schale, weicher Kern. Hier ist der Kumpel mehr als nur ein guter Kollege. „Da unten kann man nicht anfangen zu diskutieren. Da herrscht Vertrauen. Kumpel unter Tage heißt: Füreinander einstehen. Keiner wird alleine gelassen.“ Franz Müntefering muss es wissen. Er ist im Ruhrpott groß geworden. Hat dort die Freundschaft seines Lebens erleben dürfen. „Die Freundschaft mit Berthold bestand aus gemeinsamem Leben. Sie war nicht intellektuell erzeugt, sondern natürlich gewachsen. Erst als er weg war, ist mir klar geworden, das ist ein Stück von meinem Leben.“

„Freundschaft kann man nicht spielen,“

- Michael König

sagt auch einer, der es wissen muss: der Schauspieler Michael König. Echte Freundschaft ist einmalig. „Sie lebt nicht vom Zweck, sie verweigert sich der Instrumentalisierung. Ihre Grundlage ist die Einheit aus Liebe, Vertrauen und Selbstlosigkeit“, fasst Media Markt-Gründer Walter Gunz seine Freundschaften zusammen. „Manchmal ist weniger mehr“, resümiert Marcus Fahn, einer der beliebtesten Radiomoderatoren des Landes. Vielleicht setzt er gerade deswegen nicht auf Quantität. „Eine Handvoll echter Freunde reicht.“ Es ist die Qualität, die zählt. „Am Alltag des anderen teilhaben“, nennt das der Bayern 1-Morgenmoderator. Wenn es sein muss, eben telefonisch. Aber eben regelmäßig. Lassen Sie sich mit der 6. Ausgabe von GRANDIOS von diesen Menschen und ihren Geschichten inspirieren, beflügeln oder animieren.

Herzlichst, Euer/ Ihr

Tobias Liminski